Kreisläufe und Ökologie

Kreisläufe leben – Natur bewahren, Zukunft gestalten!

Wassermanagement

Die Baumschule umfasst 1 ha Containerfläche. Das heisst, Pflanzen, die im Topf kultiviert werden. Diese benötigen viel Wasser. Durch ein durchdachtes Wasserrückgewinnungssystem werden jährlich mehrere 100 m3 Wasser gespart. Die Containerflächen sind leicht abfallend gebaut. Unterhalb der Quartiere wird das überschüssige Wasser durch Drainageröhren aufgefangen und durch eine Hauptleitung in einen Sammelschacht, welcher am tiefsten Punkt vom gesamten Containerquartier eingebaut wurde, zwischengesammelt. Eine Tauchpumpe fördert das gesammelte Wasser in verschiedene Wasserspeicher. Dort steht das Wasser wieder für die Bewässerung zur Verfügung.

Regenwasser von sämtlichen Dächern wird in verschiedenen Wasserspeichern gespeichert. Dies betrifft die Dächer vom Wohngebäude inkl. Ökonomiegebäude, vom Treibhaus und vom Flachdach des neuen Mehrzweckgebäudes. Das Wasser von Wegen und Plätzen wird auch gesammelt und wiederverwendet. Zusätzlich dient ein natürlicher Rückhalteteich für eine weitere Flora und Fauna.

Bei möglichst vielen Kulturen wird auf eine Überkopfbewässerung verzichtet und eine Tropfbewässerung bevorzugt. Der Wasserverlust bei Tropfbewässerungen ist um das Vielfache kleiner. Überschüssiges Wasser fliesst auch hier wieder in die Drainageleitungen zurück in das Rückgewinnungssystem

Folgende Wasserreservemöglichkeiten stehen zur Verfügung:

  • Altes Güllenloch       300m3
  • Neubau                      100m3
  • Zwei Wassertänke     60m3

Nährstoffmanagement

Durch den kombinierten Baumschul- & Landwirtschaftsbetrieb sind entsprechend auch Tiere auf dem Hof. Durch die Hühner und die Mutterkühe werden organischen Dünger gewonnen. Diese wertvollen organischen Dünger werden kompostiert oder als Gülle auf den Feldern ausgebracht. Komponenten wie Baumschul-, Schnitt- und Rüstabfälle werden zusammen mit den Hofdüngern an einer Miete kompostiert. Vor dem Durchmischen oder Wenden des Komposts wird eigen hergestellte Pflanzenkohle eingearbeitet. Der reife Kompost wird vor dem Aufschulen der Baumschulreihen auf den Feldern verteilt. Das Gras, welches von den Nährstoffen des Komposts wächst, wird von den Mutterkühen wie auch von den Hühnern wieder gefressen und der Kreislauf schliesst sich. Wie erwähnt, dienen die Nährstoffe auch den Obst- und Beerenpflanzen, die auf den Feldern kultiviert werden. Auf der Containerfläche wird durch das Zurückschneiden und Pincieren der Pflanzen wieder Grünmaterial für den Kompost generiert.

Pyrolyseheizung

Drei Wohnungen, eine Industrieküche inkl. Aufenthaltsraum, Garderoben inkl. WC’s wie auch ein Bürogebäude werden alle durch eine Pyrolyseheizung geheizt und das Warmwasser dafür produziert. Eine Pyrolyseheizung ist eine CO2 positive Heizung. Sie funktioniert mit Hackschnitzel, welche nicht verbrennen, sondern vergast werden. Nach dem Pyrolyseprozess entsteht als Abfallprodukt nicht Asche, sondern wertvolle Pflanzenkohle. Bei der Pyrolyse wird nur ca. 50% des gespeicherten Kohlenstoffs wieder in die Umwelt freigesetzt. Die restlichen 50% wird in der Kohle gebunden und kann entsprechend gespeichert werden. Durch das kompostieren der Pflanzenkohle, werden zusätzlich Nährstoffe und Wasser aufgenommen und in der Kohle gespeichert. So kann die Kohle nach dem kompostieren mit dem Kompost zusammen auf die Felder ausgebracht werden und dort der Kohlenstoff über mehrere Jahrhunderte im Boden gespeichert werden. Das von der Kohle aufgenommene Wasser und die Nährstoffe werden den Pflanzen langsam verfügbar gemacht. Durch die Pflanzenkohle werden die Böden besonders in trockenen Sommer oder bei starken Regenfällen belastbarer und vitaler.

Ökologie

Wir schwimmen in einen anderen Strom als der Grossteil der Baumschulen. Unser Ziel ist ein möglichst hoher Eigenproduktionswert zu erreichen und den Einkauf so klein wie möglich zu halten. Dies führt zu höheren Kosten, grösseren Planungen und höheren Risiken. Dies können wir nur durch Synergien, viel Herzblut und logistisch schlauen Arbeitsabläufen kompensieren. Trotz den Mehrkosten ist unser oberstes Gebot immer unsere regionale und nachhaltige Produktion zu fördern.

Sämtliche Pflanzen auf dem Betrieb werden ohne Erdballen gegraben. Der wertvolle Humus wie auch der Unterboden, welche auf unseren Feldern gewachsen sind, bleiben erhalten und helfen dort ein langfristiges Erfolgskonzept umzusetzen. Ausserdem werden die Pflanzentransporte zusätzlich beansprucht und dafür zusätzlich CO2 ausgestossen.

Durch den Erhalt von verschiedensten Sorten gedeiht eine grosse Sortenvielfalt auf dem Betrieb. Über 150 Hochstammbäume runden die Vernetzungen und die Vielfalt auf dem Betrieb ab.

Durch ein neues Anbauverfahren der Baumschulfreilandparzellen haben wir einen neuen optimalen Weg gefunden, um zwischen Schädlingen und Nützlingen eine gute Balance zu generieren. In jeder Freilandparzelle werden ein bis zwei Ökostreifen angebaut. Sie beinhalten hohes Gras, Asthaufen, Steinhaufen, Pfosten mit Floorfliegenkästen und Vogelnistkästen. Durch diese Massnahmen schaffen wir einen Bereich für Wiesel, welche die Mäuse bekämpfen. Durch das Fördern der Floorfliegen erreichen wir eine Reduzierung der Läusepopulation. 

Personenmanagement

Aus Ausbildungsbetrieb bilden wir Lernende in einem Bereich aus, wo es nicht mehr viel Lehrbetriebe gibt. Wir geben jungen Leuten aus der Umgebung die Möglichkeit, eine Lehre in der grünen Branche zu absolvieren.

Als Familienbetrieb ist es uns wichtig, ein Arbeitgeber für die Region zu sein. Eine faire Entlöhnung für Schweizer Standards ist uns wichtig und stärkt die Schweizer Wirtschaft.

Arbeitsspitzen in der Baumschule, wie auch in der Landwirtschaft, werden gegenseitig unterstützt und Synergien genutzt. Alle unsere Fachpersonen und Hilfskräfte haben in ihrer Anstellungszeit bereits für beide Bereiche Arbeiten ausgeführt.

Sonnenergie / Flachdach

Auf dem neuen Mehrzweckgebäude sorgt eine 130 kWp Solaranlage für nachhaltigen Strom, der für den Betrieb und fünf Wohnungen gebraucht werden kann. Auf dem Betrieb werden drei Elektromobile und ein Elektrostapler eingesetzt, die grösstenteils mit eigenem Solarstrom betrieben werden können. Ein begrüntes Flachdach mit einer Ost/West ausgerichteten Solaranlage sorgt für ein ökologisches Gleichgewicht auf dem Dach. Es wurden vier verschiedene Bereiche geschaffen. Lehmhaltige Bereiche mit Dulen, welche Wasser sammeln und Pfützen entstehen lassen. Dort haben die Vögel die Möglichkeit, auf offener Lehmfläche Lehm für Ihr Nestbau zu gewinnen. Sandhaltige Bereiche für Wildbienen und andere wärmeliebende Kleintiere. Wandkiesbereiche für verschiedene Pflanzenarten die einen nährstoffarmen Boden benötigen und zu guter Letzt, Steinbereiche für wärmeliebende Kleintiere.

Abschliessend

Unsere Überzeugung basiert auf dem Prinzip, dass nachhaltige Kreisläufe in Wasser, Nährstoffen und Energie die Grundlage für eine gesunde, ressourcenschonende Landwirtschaft und Baumschule bilden.